Julia Mouget ist Head of Design bei dem Schuhlabel CRICKIT. Die Liebe zu hochwertigen Schuhen ist ihr in die Wiege gelegt worden, schon ihre Eltern haben ein exklusives Schuhgeschäft in Hamburg geführt. CRICKIT hat sie 2010 zusammen mit ihrem Mann Michael gegründet. Das Label ist also ein echtes Familien-Unternehmen. Zusammen mit ihm und den zwei Kindern Max (7) und Luise (3) lebt Julia in Hamburg.
Was das Tolle und was das Schwierige an ihrem Leben als arbeitende Mutter ist, das erzählt sie uns im Interview. Liebe Julia, es war toll, mit dir zu sprechen! Und übrigens: deine Schuhe sind sooo schön!!!
MUTTER SEIN UND ARBEITEN – WAS IST DAS TOLLE DARAN?
Das Tolle ist ja, dass eben beides geht: einen Beitrag außerhalb der eigenen vier Wände leisten und eine liebende Mutter sein.
Eine arbeitende Mutter sein, bedeutet für mich vor allem Abwechslung, Selbstverwirklichung, permanent gefordert sein, Ausgleich schaffen zum Familienalltag oder eben zum Berufsalltag. Die Kombination führt bei mir zu einer inneren Zufriedenheit und zu intensiverem Kontakt mit den Kindern. Die Wiedersehensfreude ist jeden Tag riesig!
Ich finde auch, eine Mutter sollte Wert darauf legen, was aus ihr selbst wird. Wenn wir unseren Kindern etwas vorleben – also bei uns, dass beide Elternteile arbeiten – dann hoffen wir, dass das Auswirkungen auf ihr späteres Leben bzw. ihre Einstellung zu bestimmten Dingen hat.
Eine Working Mom zu sein, bedeutet für mich ein Job, der mich in allem fordert, was ich bin: liebende Mutter und Ehefrau, Schuhdesignerin, Fotografin, Dekorateurin, Kreative, Verkäuferin, Chefin.
MUTTER SEIN UND ARBEITEN – WAS IST MANCHMAL HART DARAN?
Am Schwierigsten finde ich, dass die Zeit nie zu reichen scheint. Nie eine Minute vergeuden zu können, immer effektiv sein zu müssen, das finde ich wirklich hart. Gerade als Selbstständige ist der Druck enorm, alles immer schaffen zu müssen.
WAS MÜSSTE VERÄNDERT WERDEN, UM EINE BESSERE ARBEITSWELT FÜR MÜTTER ZU SCHAFFEN?
In Schweden gibt es seit geraumer Zeit Studien zum Sechs-Stunden-Arbeitstag. Eines der Ergebnisse ist, dass die Menschen produktiver und weniger krank sind.
Die Vorstellung, dass beide eine 30-Stunden-Woche haben, finde ich großartig. Das würde das ganze Zeit-Thema wirklich entzerren und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einen guten Schritt voranbringen.