ANNIKA IM INTERVIEW: „MÜTTER BRAUCHEN ECHTE GLEICHBERECHTIGUNG UND VERSTÄNDNIS“

Annika ist Mutter und Psychologin. Sie wohnt mit ihrem Mann Christoph und ihrem Sohn Leo (4 Jahre) in Wiesbaden. Dort arbeitet sie in Teilzeit als Psychologin in einer Ambulanz. Sie erzählt uns, was das Tolle und was das Schwierige an ihrem Leben als arbeitende Mutter ist. Außerdem haben wir sie gefragt, was sich ändern müsste, um eine perfekte Job­-Welt für Mütter zu schaffen.

Liebe Annika, vielen Dank für deine sehr offenen Worte. Auch wir wünschen uns mehr Offenheit für die verschiedenen Lebensentwürfe von Müttern.

 

MUTTER SEIN UND ARBEITEN – WAS IST DAS TOLLE DARAN?

Das Tolle daran ist das und – einen Beruf auszuüben und gleichzeitig eine Familie zu gründen und Mutter zu sein.

Working Mom Interview mit Annika: Mütter brauchen echte Gleichberechtigung und Verständis ! Arbeiten und Mutter sein - das Gute und das Schwierige daran - die Interview - Serie auf FAMILICIOUS.de

Dass ich auch mit Kind weiter als Psychologin arbeiten möchte, stand für mich schon in der Schwangerschaft fest. Allerdings hätte ich mir etwas mehr Zeit zuhause gewünscht. Ich hatte mir vorgenommen, anderthalb Jahre zuhause zu bleiben und mein Babyglück so richtig zu genießen. Nach Leos Geburt bin ich dann aber schnell an meine Grenzen gestoßen. Den ganzen Tag mit dem Baby zuhause, das ist mir schwer gefallen. Durch einen Umzug kurz nach Leos Geburt und dem dadurch noch fehlenden sozialen Umfeld habe ich mich zudem einsam gefühlt. Ich habe mich deshalb dazu entschieden, Leo mit 10 Monaten in die Krippe zu geben und wieder in Teilzeit zu arbeiten.

Wieder als Psychologin zu arbeiten – in meine andere, kompetente Rolle zu schlüpfen – das hat mir in der Elternzeit gefehlt. Ich war deshalb glücklich, im Job wieder erwachsene Menschen um mich zu haben und mich fachlich auszutauschen. Und auch meine Mutterschaft konnte ich ab da noch mehr genießen. Mein “Mutterkleid“ auch mal abstreifen zu können, während ich mich am Nachmittag wieder voll und ganz meinem Kind widme – das hat mich zufriedener gemacht. Ich bin eben beides – Mutter und Psychologin.

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MUTTER SEIN UND ARBEITEN – WAS IST MANCHMAL HART DARAN?

Manchmal hart fand ich die Reaktionen auf meine Entscheidung in meinem Umfeld: „Dein Sohn ist schon in der Betreuung?“ „Das ist aber sehr früh!“. Das musste ich mir häufig anhören. Am Anfang war das in Kombination mit meinen eigenen Schuldgefühlen schwierig auszuhalten. Es hat etwas Zeit und Realitätsüberprüfung gekostet bis ich mir sicher war, dass ich meinem aufgeweckten Sohn tatsächlich nicht schade, wenn er früh in die Krippe geht.

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Zusätzlich musste ich mich an mein neues Leben als arbeitende Mutter gewöhnen: Nach dem letzten Patienten zur U-Bahn hetzen, damit ich es noch schaffe, Leo pünktlich abzuholen. Alles gut machen zu wollen und eigentlich in keiner Rolle zu genügen, das war anfangs hart für mich.

Auch die Tatsache in Teilzeit leider viel zu wenig zu verdienen, empfinde ich heute noch immer als frustrierend. Diese Frustration ist aber auch gerade Ansporn für mich. Ich plane, mich in den nächsten zwei Jahren mit einer eigenen Praxis selbstständig zu machen und so ein Kind (eventuell auch mal zwei Kinder) und Karriere besser unter einen Hut zu bekommen.

 

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WAS MÜSSTE VERÄNDERT WERDEN, UM EINE PERFEKTE ARBEITSWELT FÜR MÜTTER ZU SCHAFFEN?

Ich würde mir ein Teilzeitmodell für beide Eltern wünschen. Gleichberechtigt zu sein, auch bezogen auf die Betreuungszeit, stelle ich mir hilfreich vor. Weil mein Mann im Vertrieb arbeitet und dadurch häufiger unterwegs ist, bleibt viel Organisatorisches rund um Haushalt und Familie an mir hängen. Das frustriert mich manchmal. Ich könnte mir vorstellen, dass es bei einer 50/50-Aufteilung beider Bereiche leichter ist, Verständnis zu generieren und sich auf Augenhöhe bei beiden Themen „Kind und Karriere“ zu begegnen.

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Zudem würde ich mich über etwas mehr Toleranz berufstätigen Müttern gegenüber freuen. Denn die Entscheidung einer Mutter, schneller wieder berufstätig zu sein und die damit verbundene frühe Fremdbetreuung muss nicht nachteilig für ein Kind sein, kann sich sogar positiv auf die kindliche Entwicklung auswirken.

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Für alle, die das Thema „Früher Kita-Besuch“ spannend finden, hier ein Artikel über eine Studie der Uniklinik Dresden zum Thema: Früher Kita-Besuch hält Kinder psychisch gesund. Lest doch mal rein!

 

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